In Schweden sind bereits vier Jugendkrimis aus der Feder des Autorinnentrios
Emma Vall rund um Heldin Svala erschienen. Noch sind sie nicht ins Deutsche
übersetzt, aber in einem Interview mit dem Literaturportal schwedenkrimi.de
können sich alle Emma-Vall-Fans schon jetzt ein Bild von der eigenwilligen
jungen Stockholmer Schülerin Svala machen.
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Emma
Vall: Maria Herngren, Eva Swedenmark, Annica Wennström - Foto:
Cato Lein |
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Literaturportal schwedenkrimi.de: Wann und wie wurde die Idee zu Svala,
einem Jugendkrimi, geboren?
Emma Vall: Nachdem wir zwei Erwachsenenkrimis über Amanda
Rönn geschrieben hatten, bekamen wir Lust, ein Jugendbuch zu schreiben,
das wir selbst gerne gelesen hätten, als wir in Svalas Alter waren. Es
war eine spielerische Herausforderung an uns selbst.
Literaturportal schwedenkrimi.de Was für ein Typ Mädchen ist Svala
denn?
Emma Vall: Svala ist ein eigensinniges, freimütiges Mädchen mit starkem
Gerechtigkeitsempfinden. Sie ist ein junger, suchender Mensch mit Interesse
für alle Fragen des Lebens, und sie hat Zivilcourage. Durch die Scheidung
der Eltern lernte sie, allein klar zu kommen. Die Scheidung war auch das Erlebnis,
das ihre Kindheit auf den Kopf gestellt hat und das dazu beigetragen hat, dass
sie anfing, über das Leben und Beziehungen nachzudenken.
Literaturportal schwedenkrimi.de "Farligt vatten" (Gefährliches
Wasser), das 2004 erschien, ist Emma Valls vierter Jugendkrimi über Svala. Svala ist zu
diesem Zeitpunkt 17 Jahre. Wie viele Bücher kann es denn noch mit Svala
geben, bevor sie zu alt für einen Jugendkrimi wird?
Emma Vall: Wir wissen sehr genau, was geschah, als Svala 11, 12 Jahre alt war.
Das haben wir noch nicht erzählt. Und dann gibt es noch einige Möglichkeiten,
solange sie noch aufs Gymnasium geht. Sie liebt es beispielsweise, zu reisen
Literaturportal schwedenkrimi.de Was ist das Besondere an einem Jugendkrimi?
Wie unterscheidet er sich beispielsweise von einem Erwachsenenkrimi?
Emma Vall: Es ist eine geradlinigere und konzentriertere Art der Geschichte.
Außerdem handelt ein Jugendkrimi von jungen Menschen und ihrem Leben;
die Erwachsenen werden zu Nebenpersonen in diesen Romanen. Vielleicht sind Jugendkrimis
auch ein wenig heller? Alles wirkt nicht ganz so definitiv und endgültig.
Es gibt Möglichkeiten zur Veränderung und Weiterentwicklung. An und
für sich müssen wir vielleicht hinzufügen, dass es auch bei Amanda,
in unseren Erwachsenenkrimis, Zukunftsglauben und eine gewisse Erwartung an
das Leben gibt. Es liegt Emma Vall vielleicht nicht, allzu zynisch und desillusioniert
zu sein. Manchmal werden wir beschuldigt, zu naiv zu sein. Aber wir glauben,
dass es sowohl bei uns als auch bei unseren Heldinnen den Glauben gibt, dass
Veränderung möglich ist - trotz allem. Dass es nie zu spät ist.
Dass Hoffnung sprießen muss, und da ganz besonders in Jugendbüchern.
Unser Wahlspruch - außer "Eine für alle - alle für eine",
den wir als die Drei Musketierinnen haben, wie wir uns scherzhaft selber nennen
- ist auch: "Be realistic, demand the impossible".
Literaturportal schwedenkrimi.de: Gibt es Pläne für eine Übersetzung
ins Deutsche von Svala?
Emma Vall: Wir glauben, dass das, was Svala passiert, was sie erlebt, was sie
denkt und was sie durchmacht, universell ist. Wir glauben, das könnte auch
für deutsche Jugendliche interessant sein und wir hoffen sehr, dass Svala
bald einem deutschen Publikum bekannt wird. Das steht praktisch ganz hoch oben
auf unserer Wunschliste!!!
Literaturportal schwedenkrimi.de: Was möchtet Ihr Euren deutschen Fans
sagen?
Emma Vall: Zwei unserer Amanda-Bücher sind ins Deutsche übersetzt
worden -und wir freuen uns sehr darüber. Nun hoffen wir, dass unsere deutschen
Leser noch mehr Amanda-Bücher zu lesen bekommen und dass sie auch Bekanntschaft
machen können mit Svala, einem Mädchen, das wir selbst sehr mögen.
Wir freuen uns auch über Briefe von deutschen Lesern. Man kann uns über
unsere Homepage kontaktieren:
http://www.go.to/emmavall
Literaturportal schwedenkrimi.de: Wir danken Emma Vall für ein interessantes
Gespräch!